Nervenheilanstalt
Nachdem Bürgermeisterin Jata sich
hier bei den Kommentaren als Fahnenflüchtige geoutet hat, herrscht hier dicke Luft. Weil meine Wenigkeit, Bürgermeisterin Trixie, natürlich brav Haus und Hof in schwarz-rot-gold geschmückt und Gleiches von sämtlichen Bewohnern Bloghausens verlangt hat. Und jetzt entpuppt sich Kollegin Jata als Kollaborateurin!
An die Waffen, Männer! Ähh, Frauen!
Und nur um Bürgermeisterin Jata, die derzeit übrigens laut "Maradona! Maradona!" brüllend im Argentinien-Bikini durch's Rathaus hüpft, zu ärgern, baue ich auch hier jetzt einen Weltmeister-Button ein.
In diesem Sinne! Daumendrücken! Für Klinsis Jungs, versteht sich! ;-)
Trixie
mein Mäuschen (so nenne ich sie wirklich und auch offiziell) ist seit September bei mir. Sie ist bildhübsch, ca. 170 cm groß, hat lange, braune, wellige Haare, große, wunderschöne blaue Augen und eine beneidenswerte Figur. Und ist gerade mal 16 Jahre alt.
Sie ist herzensgut. Wirklich. Und sie ist soooo bemüht, hier etwas Gescheites zustande zu bringen. Aber es klappt einfach NIE!
Okay, eine Anekdote aus jüngster Vergangenheit:
Ihr kennt Mehrfachsteckdosen? So weit, so schön. Wir haben hier eine Steckerleiste, an die u.a. Kaffeemaschine, Radio, PCs, Drucker usw. angesteckt werden. Die Kaffeemaschine gab den Geist auf, eine neue wurde gekauft. Und stand nackert auf dem zugehörigen Tisch rum. Meine Wenigkeit bat Azubinchen darum, das Maschinchen einzustöpseln und Kaffee zu kochen.
Versuch 1:
Stecker in die Mehrfachleiste. Filter rein, Kaffee rein, Wasser rein. Kanne auf Fensterbank. "Ein"-Schalter gedrückt. ...
Versuch 2:
Stecker raus (vielleicht lag der Misserfolg ja daran!), Stecker rein, Filter rein, Kanne drunter. "Ein"-Schalter gedrückt. ...
Versuch 3:
Stecker raus (!!!!!!! siehe oben!!), Filter rein, Kaffee rein, Kanne drunter, "Ein"-Schalter gedrückt. ... "Frau Trixiiiiiieeeeeeeeee????? Die Maschine macht gar keinen Kafffffeeeeeee!!!!!"
*mit dem Kopf gegen die Wand schlag*
... sich anfühlt wie ein Montag, dann kann irgendwas nicht stimmen.
Trotz der dritten Tasse eines giftähnlichen Gebräus, das meine Azubine als Kaffee bezeichnet, sind meine Augen noch immer halb geschlossen. Na, das Herzrasen kann ich in meinem Zustand auch grad noch ignorieren.
Wenn allerdings besagtes Azubinchen mich weiterhin versucht, zur Weißglut zu bringen, indem sie mir mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Rehäuglein den Hörer entgegenhält und angstvoll "Die Frau spricht Englisch!!!!" haucht, und ich dann feststelle, dass eine Österreicherin am Telefon ist, werde ich wohl doch noch wach werden. Leider. *fauch*
Trixie
nach der vierten Überarbeitung waren die Lieblingsgerichte dann auch nicht mehr durchgestrichen...
Und die noch dazu gratis.
Vorgestern zeigte das Thermometer -8°C als Höchsttemperatur.
Gestern, bei +9°C, war ich hingegen ernsthaft versucht, den Bikini aus dem Schrank zu zerren.
Noch immer durch und durch in Frühlingslaune, hüpfte ich heute früh in leichtere Kleidung und beswingt aus dem Haus. Aber wie immer habe ich die Rechnung ohne den großen Spaßvogel da oben gemacht: heute hat's nämlich ganze -6°C und es schneit ohne Ende.
Sehr witzig, Du alter Bartträger da oben, Du. Echt jetzt.
wenn Kollege I mit miserabler Laune im Büro aufschlägt und binnen einer halben Stunde mit allen anderen im Büro den größten Krach vom Zaun gebrochen hat. Die Stimmung vor Ort ist unglaublich. Ich komme mir vor, als würde ich auf einem Pulverfass hocken. Zum Glück rauche ich nicht...
Trixie
*schwenkt die weiße Fahne*
Klappe die 375.205te.
Es ist zum Auswachsen. Kaum verabschiedet sich Bürgermeisterin Jata mal für zwei Wochen in den Urlaub, schon kommt bei mir alles zusammen. Der PC schmiert ab, die Erkältung kommt mit viel Krawumm zurück und der Staubsauger gibt den Geist auf. Natürlich zum ungünstigsten Zeitpunkt, nämlich beim Aufsaugen des handzerdepperten Blumentopfs. Und exakte 3 Minuten vor Eintreffen der geladenen Gäste, vor denen ich mit meinen Koch- und Dekokünsten angeben wollte. Die Katzentiere nutzten die zwei Minuten, in denen ich den Handfeger aus dem Keller holte, um aus dem bisschen Dreck im Esszimmer ein ausgewachsenes Chaos zu zaubern. Inklusive Schmutztatzen quer durch den Flur, einmal durch die Küche und die Treppe hoch. Von wegen "die Frisur sitzt"! Bis ich das Durcheinander wieder im Griff hatte, sah ich aus als hätte mich jemand durch den Windkanal gejagt. Als es dann klingelte und die Gäste eintrudelten, hockten die Katzen freilich wie die brävsten Engelchen auf ihren Lieblingsplätzen neben der Couch und taten, als könnte sie kein Wässerchen trüben...
Frau Jata, nach dieser Aktion hab ich einen Extra-Urlaubstag verdient. Könntest Du mir den bitte genehmigen, wenn Du wieder im Lande bist?
Danke!
Trixie
Es gibt Tage, an denen weiß ich schon beim ersten Quäken des Weckers, dass sie mir nicht wohl gesinnt sind. Und heute ist mal wieder so einer.
5:34 Uhr: Der Wecker piept ungnädig. Und verstummt prompt in einem Geräusch, das irgendwie wie "Quiääääääärks" klingt. Batterien leer.
5:40 Uhr: Nach blinder Odyssee quer durch die Wohnung auf der Suche nach neuen Batterien inklusive dreimal Füße anhauen ist der Wecker wieder zufrieden. Ab ins noch warme Bettchen. 10 Minuten gehen noch. Der Wecker hat ja Intervallschaltung.
6:07 Uhr: Prima. Vergessen, dass die Intervallschaltung sowie alle anderen Programmierungen mit Ableben der Batterie ebenfalls gehimmelt wurden. Konsequenz: verschlafen. Und ausgerechnet heute ist Arbeitsbeginn um 6:30 Uhr.
6:08 Uhr: Ein Beinahesturz die Treppe hinunter führt auf schnellstem Wege ins Bad.
6:09 Uhr: Erste Fleischwunde eingefangen: schlafende Katze auf Fußbodenheizung unterm Waschbecken übersehen.
6:15 Uhr: Das Spiegelbild kommt mir inzwischen zumindest vage bekannt vor. Zu mehr reicht die Zeit nicht. Handtasche her, Makeup rein, wozu hat man eine Frühstückspause.
6:16 Uhr: Mit der linken Hand die Senseo einschalten, mit der rechten Hand Katzenfutter in den Napf bugsieren. Beides gleichzeitig geht nicht unfallfrei - Katzenfutter spritzt quer durch die Küche.
6:19 Uhr: Katzen sind zufrieden, die Flecken soweit aufgewischt. Die Senseo hat kein Wasser mehr.
6:21 Uhr: Tasse steht parat, Wasser ist aufgefüllt. Euphorisch wird der kleine Knopf gedrückt und eine Millisekunde später merkt man, dass kein Pad eingelegt wurde. Inhalt der ersten Tasse findet den Weg in den Ausguss. Frühstück fällt aus: kein Toast mehr da.
6:23 Uhr: Endlich gescheiter Kaffee. Postwendend Schnute daran verbrannt.
6:25 Uhr: Mit hängender Zunge zur Haustür raus. Noch liege ich gut im Rennen. Bis ich mein Auto sehe: es ist zugeeist. Im Schnellverfahren Sichtluken reinkratzen, dabei drei Fingernägel abbrechen, hinters Steuer und mit Bleifuß Richtung Arbeitsplatz.
6:31 Uhr: Eintreffen im Büro. Fast pünktlich. Und jetzt sitze ich hier vor meiner zweiten Tasse Kaffee und warte mit eingezogenem Kopf auf die nächste Katastrophe.
Trixie
Erwischt hat's mich. Brutal. Die Stimme ist weg. Seit drei Tagen. Ich röhre in allerbester Gianna-Nannini-Manier vor mich hin und ernte täglich den beißenden Spott. "Hahaaa, Frau Trixie, mit der Stimme sollten Sie besser bei einer 0190er-Nummer arbeiten, und nicht im Rathaus!" Nicht einmal die Katzen reagieren auf meine Rufe, sondern verkriechen sich scheu hinterm Sofa. Und alles nur, weil's mit dem beheizten Gehsteig nicht klappt!
Es grüßt herzlichst, mit der Lazarett-Fahne in der Hand,
Trixie
es gäbe für Blödheit so etwas wie eine Richterskala. Nur mal angenommen. Welche Stärke hätte dann wohl folgende Aktion (stattgefunden vor gut einer Stunde) erreicht?
- Außentemperatur: schlanke -8°C
- Bürgermeisterin Trixie quält sich mit ihrem Diesel unter ständigem Gemurmel eindringlicher Bitten an den bedrohlich öttelnden Motor vom Arbeitsplatz nach Hause
- Hände sind trotz Handschuhe fast am Lenkrad festgefroren
- das mittags eingekaufte Wurstbrötchen, welches das schmackhafte Abendmahl darstellen sollte, ähnelt in seiner Konsistenz nun eher einem brötchenförmigen Eisbrocken
- Bürgermeisterin muss vor dem Aufschlagen in der heimatlichen Hobbithöhle mit Zentralheizung noch auf einen Sprung zum Nachbarn
- die überaus geschickte Bürgermeisterin lässt wegen taubgefrorener Finger ihren Haustürschlüssel beim Versuch, des Nachbarn Hoftor zu öffnen, derart ungeschickt zu Boden fallen, dass er in den defekten Gullydeckel rutscht
- dank besagter taubgefrorener Finger kann die Bürgermeisterin den Gullydeckel nicht hochheben; wäre aber eh nicht gegangen, da herbeigeeilter Nachbar ihr eröffnet, der Deckel sei festgefroren
- Ersatzhaustürschlüssel befindet sich in der Handtasche der Bürgermeisterinnenmutter
- die Bürgermeisterinnenmutter befindet sich zusammen mit Handtasche und Ersatzhaustürschlüssel beim Friseur
- der Friseur befindet sich fünfzehn Fahrtminuten von Rathaus I (dem mit der schönen Zentralheizung) entfernt
- schnaubend vor Wut auf sich selbst schwingt sich die Bürgermeisterin hinters Lenkrad ihres weiterhin munter vor sich hin mosernden Diesels, holt den Ersatzhaustürschlüssel, erklimmt ohne weitere Katastrophen die heimatlichen Stufen und versucht nun, mit noch immer eiskalten Fingern diesen Text hier unfallfrei zu Ende zu tippen.
*bibber* Hat jemand mal einen Grog für mich? Nein? Dacht ich mir.
Trixie